Finanzen und Steuern
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Zahlungsarten, Zahlungssysteme, Rechnungskauf, E-Payment, Lastschrift

Zahlungsarten und Zahlungssysteme im Onlinehandel

Die Auswahl der Zahlungsarten im Onlineshop ist ein wichtiger Punkt, dem jeder Onlinehändler genügend Beachtung schenken sollte. Kunden bevorzugen bestimmte Zahlungsarten, wohingegen sie andere Zahlungsarten strikt ablehnen. Da es kein einheitliches Muster hierfür gibt, sollte jeder Onlineshop mehrere Zahlungsarten anbieten, um kaufwillige Kunden im letzten Schritt nicht noch zu verprellen. Studien haben ergeben, dass die Shopumsätze auch mit der Anzahl der angebotenen Zahlungsarten steigen. Wir stellen die wichtigsten Zahlungsarten und Zahlungssysteme vor und zeigen auf, welche Arten in keinem Onlineshop fehlen sollten.





Die wichtigsten Zahlungsarten im Überblick

Zahlung per Vorkasse

In nahezu jedem Onlineshop zu finden ist die Zahlung per Vorkasse. Sie ist grundsätzlich die händlerfreundlichste Zahlart, da sie einerseits keine direkten Kosten verursacht (mit Ausnahme von Kontoführungsgebühren) und nahezu risikolos ist. Bei der Vorkasse bestellt ein Kunde im Onlineshop und überweist den fälligen Betrag bevor er die Ware erhält. Der Onlinehändler sendet die Ware folglich erst nach Eingang der Zahlung an den Kunden weiter.


Für viele Kunden ist die Zahlung per Vorkasse nicht sonderlich beliebt. Das betrifft vor allem Neukunden, die vorher noch keinen Kontakt zum Onlineshop hatten. Stammkunden hingegen akzeptieren die Zahlung per Vorkasse eher. Einige Onlinehändler gewähren Kunden eine Art Skonto (meist 1 bis 3 % vom Nettoumsatz), wenn sie sich bewusst für den Kauf per Vorkasse entscheiden.


Auch wenn diese Zahlungsart riskoarm und ohne direkte Kosten ist, so sind ist großem Bestellvolumen mit hohem Aufwand zu rechnen, da jede Zahlung einzeln überprüft werden muss. Es empfiehlt sich daher ein Buchhaltungsprogramm und ein System zu nutzen, wo sich die Zahlungen leicht nachvollziehen lassen. Als gängiges System bzw. um die Kunden schnell und einfach zuzuordnen, kann die Rechnungsnummer oder die Bestellnummer als Verwendungszweck genutzt werden.




Zahlung per Nachnahme

Die Zahlung per Nachnahme funktioniert recht einfach. Der Kunde bestellt im Onlineshop seine Waren, der Onlinehändler liefert die Waren zum Kunden und der Kunde zahlt dem Paketboten den geforderten Betrag an der Haustür. Der beauftragte Versanddienstleister überweist den Nachnahmebetrag dann schließlich, meist innerhalb von ein bis zwei Wochen, auf das Geschäftskonto des Onlinehändlers. Für den besonderen Aufwand zahlt der Shopbetreiber eine Nachnahmegebühr, die in der Regel an den Kunden weitergereicht wird. Diese Gebühren liegen je nach Paketdienstleister zwischen 3 und 6 EUR.


Die Nachnahme zählt aufgrund der hohen Nachnahmegebühren meist nicht zu den präferierten Zahlungsarten. Dennoch sollte diese Zahlungsart aufgenommen werden, da sie vor allem psychologische Effekte hat. Onlinehändler, die Nachnahme anbieten, signalisieren ihren Kunden Sicherheit, da eben auch der Onlinehändler sein Geld bekommt, wenn die Ware ordnungsgemäß beim Kunden ankommt. Ebenfalls tendieren einige Kunden mit hohen Warenkorbumsätzen teilweise dazu, Nachnahme zu nutzen, um auch hier sicherzugehen, dass die Ware tatsächlich ankommt.


Bei den meisten Shopsystemen lässt sich Nachnahme als Zahlart problemlos einstellen. Ebenso einfach ist die Weitergabe der Nachnahmeinformation an den Paketboten. Nachnahmezahlungen haben für Onlinehändler ein geringes Risiko. Problematisch wird es lediglich, wenn ein Kunde per Nachnahme bestellt und das Paket nicht annimmt. In diesem Fall bleibt der Onlinehändler zusätzlich auf den Nachnahmekosten sitzen.


Zahlung per PayPal

Paypal hat sich in den letzten Jahren als größter Anbieter von elektronischen Zahlungen etabliert und erfährt bei Kunden eine recht große Beliebtheit. Daher ist Paypal in vielen Onlineshops auch als Standard-Zahlungsart aufgeführt. Für die Kunden hat Paypal prinzipiell zwei große Vorteile: 1. Die Zahlung ist schnell und bequem getätigt; 2. Der angebundende Käuferschutz gibt dem Kunden einen Grundschutz, falls die Ware den Kunden nicht oder mangelhaft erreicht.


Für Onlinehändler hat Paypal sowohl Vor- als auch Nachteile. Der wohl beste Vorteil ist, dass die Zahlung des Kunden direkt nach der Bestellung eingeht und der Kunde direkt bearbeitet werden kann. Ein häufig genannter Nachteil sind die teilweise recht hohen Gebühren, die pro Buchung bzw Zahlungseingang auf dem Paypal-Konto fällig werden. Das Gebührenmodell sieht neben einer fixen Gebühr von 0,35 EUR außerdem eine variable Gebühr zwischen 1,5 und 1,9 % pro Zahlungsempfang vor. Vor allem für kleinere Beträge mit geringer kann das Modell sehr nachteilig sein. Bei einer Kundenzahlung von 5 EUR fallen 0,45 EUR an Gebühren an. Bei einer Zahlung von 100 EUR fallen hingegen 2,25 EUR an Gebühren an.


Durch die hohe Kundenakzeptanz spielt Paypal dennoch für Onlinehändler eine große Rolle. Prinzipiell können die Gebühren entweder eingepreist oder als extra Gebühr vom Kunden verlangt werden. Letzteres ist allerdings in der Regel kontraproduktiv, da nur wenige Kunden bereit sind, für eine Paypalzahlung zusätzlich Geld zu bezahlen. Das Zahlungssystem von Paypal kann in den meisten Shopsystemen recht einfach angebunden werden.


Zahlung per Rechnung

Was die Zahlung per Vorkasse in puncto Beliebtheit beim Verkäufer ist, ist die Zahlung per Rechnung beim Käufer. Für viele Kunden stellt der Einkauf mit Rechnungszahlung die sicherste Form des Online-Einkaufs dar. Der Kunde bestellt bequem im Onlineshop, bekommt sein Ware geliefert und zahlt im Anschluss den ausstehenden Rechnungsbetrag – so zumindest ist der ideale Weg. Grundsätzlich konnte mehrfach nachgewiesen werden, dass die Abbruchquote beim Bestellvorgang beim Anbieten von Zahlung per Rechnung deutlich reduziert werden kann.


Insofern keine Selektion und keine Prüfverfahren genutzt werden, kann sich das Anbieten der Zahlungsart bei jungen Shopbetreibern sogar als existenzgefährend herauskristallisieren. Es kommt häufig vor, dass Kunden beim Rechnungskauf eine schlechte Zahlungsmoral haben und die Rechnung erst verspätet oder gar nicht zahlen.


Rechnung als Zahlungsart ist für einen Onlinehändler folglich auch die riskanteste aller Zahlungsarten. Der einzige Vorteil, nämlich dass mehr Kunden bestellen, kann dadurch zunichte gemacht werden, dass die Kosten durch die Mahn- und möglicherweise Inkassoverfahren steigen. Gleichzeitig gerät die Liquidität des Unternehmens stark in Mitleidenschaft, was unter Umständen zu erheblichen Problemen führen kann.


Shopbetreiber, die die Zahlung per Rechnung in ihrem Onlineshop anbieten wollen, sind gut beraten auf das Angebot externer Bonitätsauskunfteien zurückzugreifen. Eine Möglichkeit ist auch, den Kauf per Rechnung ausschließlich Stammkunden anzubieten. Dadurch fallen zumindest bonitätsschwache bzw. betrügerische Kunden von vornherein weg. Ebenso möglich ist es, einen externen Zahlungsabwickler zu beauftragen, der das Risiko des Rechnungsausfalls übernimmt (z.B. billsafe, billpay).

Zahlung per Kreditkarte

Die Zahlung per Kreditkarte zählt mit zu den ältesten Zahlungsarten im Internet. Für den Kunden ist es – ähnlich wie Paypal – eine schnelle und bequeme Möglichkeit, die Zahlung für die jeweilige Bestellung zu initiieren. Der Kunde muss seine Kreditkartennummer, das Kreditkarten-Ablaufdatum sowie eine meist dreistellige Prüfziffer eingeben. Ein im Hintergrund existierendes Zahlungssystem bzw. elektronisches Kreditkartensystem prüft die Kreditkartendaten und schreibt dem Onlinehändler den entsprechenden Betrag gut. Im Gegenzug wird der Betrag vom Konto des Kunden abgebucht.


Da die Mehrzahl der geschäftsfähigen Kunden eine eigene Kreditkarte besitzt, ist die Zahlungsart an sich weit verbreitet. Die Kreditkarte ist an sich relativ beliebt und kann auch dafür sorgen, dass Warenkorbabbrüche reduziert werden.


Für kleinere Onlineshops ist das Anbieten von Kreditkartenzahlungen nicht immer vorteilhaft, da neben einer monatlichen Grundgebühr auch noch Gebühren pro Buchung anfallen. Die tatsächlichen Kosten können sich je nach Anbieter des Kreditkartensystems (so genannte Acquiring-Unternehmen) deutlich unterscheiden. Das Risiko für den Onlinehändler ist allerdings auch hier verhältnismäßig niedrig, da die Zahlung vor dem Versenden eingeht.


Zahlung per Lastschrift

Ähnlich wie Zahlung auf Rechnung gehört die Zahlung per Lastschrift wohl zu den Beliebtesten Zahlungsarten im E-Commerce. Für den Kunden ist diese Art sehr bequem, für den Verkäufer ist sie an sich mit mittlerem Risiko verbunden. Nach dem Kauf muss der Kunde seine Kontodaten eingeben. Durch das Anwählen der Zahlungsart Lastschrift sowie durch Eingabe der Kontodaten erteilt der Kunde dem Onlinehändler eine Einzugsermächtigung. Durch diese Ermächtigung darf der Händler die Bank bitten, dass geforderte Geld vom Kunden einzuziehen und auf das Geschäftskonto des Onlinehändlers zu überweisen.


Probleme treten beim Lastschriftverfahren meist dann auf, wenn das Konto des Kunden nicht gedeckt ist oder der Kunde falsche Kontodaten eingegeben hat. Neben der Zahlung einer Rücklastschriftgebühr, die in erster Linie der Shopbetreiber der Bank zu zahlen hat, ist meist auch ein hoher zeitlicher Aufwand einzukalkulieren. Der Onlinehändler darf dem Kunden die Rücklastschriftgebühr in Rechnung stellen und muss gleichzeitig dafür sorgen, dass das restliche Geld eingeht. Im schlimmsten Fall wurde die Ware versendet. In solch einem Fall können Mahn- oder Inkassoverfahren folgen.


Wer im Onlineshop Lastschrift anbieten möchte, kann dies mit seiner Hausbank oder mit einem Zahlungsanbieter wie billpay besprechen. Nicht jedes Shopsystem hat ein Lastschrift-Modul integriert, so dass hier zunächst geprüft werden sollte, ob und mit welchem Aufwand die Integration machbar ist.


Finanzierung bzw. Ratenkauf

Im Internet sind nahezu alle Produkte vorhanden, die man mit Geld kaufen kann. Darunter zählen auch viele höher- bzw. hochpreisige Produkte, die viele Menschen nicht imstande sind auf einmal zu bezahlen. Viele Shopbetreiber kennen diese Situation und versuchen gezielt auch diese Kunden gewinnen, in dem sie die Finanzierung bzw. einen Ratenkauf als Zahlungssystem anzubieten.


Das Anbieten von Finanzierungsdienstleistungen wird entweder direkt über einen Zahlungsanbieter (Payment Service Provider) abgewickelt oder direkt über eine Bank. Diese stellt die entsprechenden Formulare und Tools zur Verfügung, mit dem die Kunden via Onlineshop einen Ratenkauf in wenigen Schritten abschließen können. Die Entscheidung (Risikoprüfung), ob die Bank den Kauf auf Raten für den Kunden bewilligt, wird automatisch innerhalb weniger Sekunden bekanntgegeben.


Für die meisten bekannten Shopsysteme stehen Schnittstellen zur Verfügung, mit der sich diese Zahlungsart ohne Weiteres eingebaut werden kann. Einige wenige Payment Service Provider bieten noch so genannte Online Antragsformulare an, die für Kunden jedoch meist nicht sehr nutzerfreundlich sind. Außerdem dauern die Risikoprüfung und die Kreditentscheidung. Aufgrund der vorhandenen besseren Lösungen, sollte auf solche Zahlungsmodelle verzichtet werden.


Lohnen wird sich Finanzkauf vor allem für Shopbetreiber, die u.a. Möbel, elektronische Produkte oder hochwertige Mode anbieten. Da das Risiko des Kreditausfalls bei der jeweiligen Bank liegt, kann diese Zahlungsart als risikoarm betrachtet werden. Nach Kreditentscheidung wird der komplette Betrag von der jeweiligen Bank bzw. Payment Provider an den Shopbetreiber überwiesen.


Zahlung anderer E-Payment-Anbieter

Neben den bereits genannten Zahlungsarten gibt es noch andere Anbieter, die Zahlungen auf elektronischem Wege verarbeiten können. Die bekanntesten dürften hier sofortüberweisung.de, skrill (ehemals moneybookers) oder clickandbuy sein. Die Zahlungssysteme dieser Anbieter funktionieren ähnlich wie Paypal, nämlich dass für jede Transaktion eine entsprechende Gebühr an die Anbieter bezahlt wird. Einige Anbieter verlangen zudem bei bestimmten Paketen eine monatliche Grundgebühr.


Mobile Zahlungsarten

Mobile Geräte wie Handy und Tablets werden zukünftig deutlich an Bedeutung gewinnen. Die Zahl der Käufe über Handy und Co. wird weiterhin zunehmen, so dass Onlinehändler sich früh mit mobilen Zahlungsarten und Zahlungssystemen auseinander setzen sollten. Mobile Zahlungsarten nutzen handyinterne Chiptechnik, um beispielsweise Guthaben zu speichern und bei Bedarf abzubuchen. In Onlineshops sind mobile Zahlungsarten kaum integriert, da entsprechende Zahlungssysteme noch entwickelt werden.




Auswahl und Integration von Zahlungsarten in den Onlineshop

Die Auswahl der richtigen Zahlungsarten

Jeder Shopgründer und Shopbetreiber muss sich Gedanken darüber machen, welche Zahlungsarten im Onlineshop angeboten werden sollen. Die Auswahl orientiert sich dabei meist an den Faktoren bzw. an den jeweiligen Vor- und Nachteilen, die die jeweiligen Zahlungsarten bzw. Zahlungssysteme bieten. Hier sollten vor allem folgende Faktoren beachtet werden:

  • - Höhe des Risikos
  • - Kundenakzeptanz
  • - fixe und variable Gebühren
  • - Integrationskosten
  • - Zielgruppe und Produktsortiment


Höhe des Risikos

Bei der Auswahl der Zahlungsarten sollten stets die jeweiligen Risiken durchdacht werden, die auftreten können. Klassische Risiken sind Zahlungsausfälle, der zeitliche Aufwand beim Mahnungs- bzw. Forderungsmanagement, Liquiditätsengpässe oder in extremen Fällen auch rechtliche Risiken.


Wichtig ist, dass Onlinehändler bei riskanteren Zahlungsarten (z.B. Rechnungskauf, Lastschrift) auch ein entsprechendes Risikomanagement fahren, d.h. wie sich die größten Risiken einschränken lassen. Beispielsweise sollte davon Abstand genommen werden, den Kauf auf Rechnung ohne weiteres anzubieten. Die Wahl eines Anbieters für Bonitätsauskünfte sollte Pflicht sein, da sich dadurch eine Vielzahl von betrügerischen Aktivitäten minimieren und die Bonität der potentiellen Kunden einschätzen lassen. Das Risiko eines Zahlungsausfalls lässt sich auch durch einen externen Factoring-Anbieter minimieren. Dieser wickelt den Rechnungskauf mit dem Kunden ab, übernimmt das Zahlungsaufallrisiko und garantiert so die volle Zahlung des Rechnungskaufs.


Auch wenn die Risiken sich durch externe Anbieter abfedern lassen, müssen die jeweiligen Kosten gut durchdacht werden. Wer sich für eine riskante Zahlungsart entscheidet, kommt in der Regel jedoch immer besser bei weg, wenn er externe Anbieter ins Boot holt. Bedenkt man, dass beispielsweise beim Rechnungskauf Zahlungsausfälle von 10 bis 50 Prozent auftreten können, sind die zu zahlende Gebühren durchaus gerechtfertigt.


Kundenakzeptanz

Nicht minder wichtig ist die Kundenakzeptanz für die jeweilig zur Verfügung stehenden Zahlungsarten. Einige Onlinehändler machen den Fehler und wollen ihre Kunden dahin gehend „erziehen“, Zahlungsarten zu akzeptieren, die ausschließlich das Risiko für den Onlinehändler reduziert. Grundsätzlich sollten die Zahlungsarten so gewählt werden, dass der Kunde auch die Möglichkeit hat, eine für ihn sichere Zahlungsart zu wählen. Für den Kunden ist eine Zahlung dann sicher, wenn er erst bei oder nach Erhalt der Ware zahlen muss (Nachnahme, Rechnung).


Mehrere Studien haben feststellen können, dass die Abbruchquote umso mehr sinkt, je mehr Zahlungsarten angeboten werden. Dies gilt natürlich vor allem für Bezahlverfahren, die auch beim Kunden bekannt und praktiziert werden. Im Durchschnitt bieten die meisten Onlineshops wenigstens vier Zahlungsarten an, wobei Vorkasse, Nachnahme und Paypal meistens immer verwendet werden.


Fixe und Variable Gebühren

Jede Transaktion, die ein Kunde tätigt, kostet Geld – entweder direkt oder indirekt. Bei der Auswahl von Zahlungsarten sind also auch die für die jeweilige Art anfallenden Gebühren zu prüfen. Die wohl günstigsten Zahlungsarten dürften Vorkasse und Rechnung sein, da diese keine direkten Gebühren für die Zahlung, sondern nur Kontoführungsgebühren nach sich ziehen. Anders verhält es sich bei elektronischen Zahlungsanbietern wie paypal oder sofortüberweisung. Hier ist neben einer fixen Transaktionsgebühr auch noch eine variable Gebühr zu entrichten. Das gleiche gilt für das Anbieten von Kreditkartenzahlungen, welches über einen so genannten Acquiring-Dienstleister abgewickelt werden muss, der hierfür meist eine monatliche Grundgebühr sowie weitere variable Gebühren pro Transaktion verlangt.


Integrationskosten

Onlinehändler, die technisch nicht über ausreichend Wissen verfügen, müssen noch zusätzlich Geld investieren, um ein Zahlungssystem in den Onlineshop zu integrieren. Ob ein externer Dienstleister notwendig ist, hängt sehr vom jeweiligen Shopsystem ab. Es gibt durchaus einige Shopsysteme (z.B. Prestashop, Virtuemart) bei dem die Einbindung der Zahlungsart in den Onlineshop sehr einfach abläuft. In der Regel sollten die Integrationskosten gering sein, da der zeitliche Aufwand für die Freischaltung einer Zahlungsart eine Arbeitsstunde nicht überschreiten sollte.


Zielgruppe und Produktsortiment

Die zu erreichende Zielgruppe sowie das angebotene Produktsortiment sind ebenfalls zu berücksichtigen. Onlinehändler sollten z.B. herausfinden, ob ihre Zielgruppe eher aus jungen Menschen oder eher aus älteren Menschen besteht. Jüngere Menschen sind meist mehr affin für elektronische Zahlungssysteme als ältere, die eher Kreditkarte oder Lastschrift bevorzugen.


Auch das Produktsortiment und die damit verbundenen Warenkorbumsätze sind wichtig. Bei hochpreisigen Produktsortimenten wird vor allem bei Neukunden die Akzeptanz für Vorabüberweisung sinken. Kunden möchten in diesem Fall sicher gehen, dass die Ware auch tatsächlich bei ihnen ankommt oder zumindest, dass die hohe Geldsumme auch unproblematisch wieder zurück gefordert werden kann. Zahlungsarten wie Nachnahme können dabei helfen, dem Kunden ein sicheres Gefühl zu geben.


Die Abbruchquote messen

Shopbetreiber sollten über ein gutes Webanalysetool verfügen, um die Warenkorbabbrüche messen zu können. Wird beispielsweise festgestellt, dass ein Großteil der Warenkorbabbrüche auf der Auswahlseite der Zahlungsarten auftritt, so sollte Ursachenforschung betrieben werden. Für die Überprüfung wird ein Zeitintervall von wenigstens einem Monat empfohlen.


Häufige Gründe sind einerseits das bereits beschriebene Fehlen bestimmter Zahlungsarten sowie das Abfedern der Kosten für die Zahlungsarten durch eine Gebühr. Die Erhebung einer Gebühr ist aus Kostensicht durchaus gerechtfertigt. Dennoch sollte eher versucht werden, die Kosten für die Zahlungsarten einzupreisen.


Weiterführende Links:
Das Handy als Geldbörse


Kommentare zum Thema

Corinna | 20.11.2015 12:03

Hallo, wie verhält es sich mit der Auflage von Paypal, "es ist nicht gestattet, Züschläge oder Gebühren für Paypal-Zahlungen oder die Aktzeptanz von Paypal als Zahlartverfahren zu erheben". Darf ich nun die Gebühren einpreisen bzw. extra erheben? Oder ist das gesetzeswidrig?


onlineshop-basics | 23.11.2015 05:13

Hallo Corinna,

Vielen Dank für die Frage.
Grundsätzlich ist es bei Zahlungsarten, bei denen Ihre Kunden nicht in direkte Vorleistung gehen, schwierig Gebühren zu erheben ( siehe Verbraucherschutzrechtlinie). Da die klassische Paypalzahlung eine Variante der Vorkasse (quasi Vorleistung) ist, sollten Sie lieber keine Extragebühren erheben.

Beim Einpreisen sieht es da etwas anders an. Wie Sie letzten Endes Ihren Verkaufspreis bestimmen, ist natürlich Ihnen überlassen. Wenn Sie der Meinung sind, dass bestimmte Zahlarten einen hohen Kostenblock darstellen, dann können Sie diese natürlich in die Verkaufsprodukte einpreisen.


Billingmaker Payment | 22.07.2015 06:14

Sehr geehrtes onlineshop-basics-Team, seit kürzester Zeit bieten wir auch ein einfach einzubindendes Tool für die Zahlungsart "SEPA Lastschrift" an. Dabei werden SEPA-Mandate erstellt, die Daten überprüft und aufbereitet. Außerdem werden monatliche / jährliche Lastschriften organisiert. Einbindung ist manuell oder auch über eine Magento Erweiterung möglich. Kurzes Feedback wäre super! https://payment.billingmaker.com


onlineshop-basics | 26.06.2014 02:35

Liebe Maria, vielen Dank zunächst für Deinen Kommentar. Die Suche nach dem Zahlungsanbieter kann in der Tat manchmal sehr zeitfressend sein. Wir bitten um Dein Verständnis, dass wir keine konkrete Empfehlung abgeben können, da wir nicht wissen, wie Deine Anforderungen lauten, in welcher Branche Du aktiv bist und mit welchem Shopsystem Du arbeitest.

Prinzipiell sollte sich der Zahlungsanbieter in Dein Shopsystem integrieren lassen und im Vergleich die für dich günstigste und zeitsparendste Lösung darstellen. Vielen ist hier beispielsweise auch das Debitorenmanagement wichtig (Dinge, auf die man zu Beginn selten achtet ;))

Payprotect kenne ich persönlich bisher nicht und kann folglich auch keine Aussagen treffen. In diversen Testberichten waren meist eher Billsafe und Klarna ziemlich weit vorne.

Noch eine Anmerkung zur kompletten Risikoübernahme: Je mehr Risiko Du an Dritte abgeben möchtest, umso mehr Geld wird es Dich im Prinzip kosten. Sowie viele Verkäufe pro Monat realisiert werden, lohnt sich immer eine Kalkulation. Es ist meist so (nicht immer!): Je geringer das Risiko ist, umso mehr Verkäufe werden benötigt.

VIele Grüße onlineshop-basics [tp]


Maria | 26.06.2014 11:26

Liebes onlineshop-basics-Team,
vielen Dank für den interessanten Artikel. Ich befinde mich gerade bei der Suche nach einem guten Rechnungskauf-Anbieter, da das ja nach meiner Recherche eine der beliebtesten Zahlungsmethoden der Deutschen ist. Habt Ihr da irgendwelche Empfehlungen? Ich möchte gerne einen Anbieter, der das gesamte Risiko für Zahlungsausfälle übernimmt. PayProtect - http://www.payprotect.de/ - schreibt beispielsweise, dass sie das komplette Risiko übernehmen und ich kenne auch eine Freundin, die zu PayProtect als Rechnungskauf-Anbieter gewechselt hat und sehr zufrieden ist. Habt Ihr irgendwelche Erfahrungswerte? Was sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Anbieter?
Ich danke Euch schon mal vorab! Ein Lob auch noch an die gesamte Seite - wirklich sehr informativ! Habe hier schon viele interessante Infos für mich als Shopbetreiberin gefunden.


vitalstoffe | 19.05.2014 02:07

Wertes Team von onlineshop-basics,

ich möchte in meinem Onlineshop die Zahlungsmethoden erweitern, da ich momentan nur paypal und vorkasse anbiete. Ich stoße in letzter Zeit gelegentlich auf den Zahlservice Barzahlen und hoffte in diesem Artikel ein paar Zeilen darüber zu lesen.

Gibt es Erfahrungen zu diesem Service (auf Shopbetreiber-Ebene), Schnittstellen für das Shopsystem (ich persönlich habe ein shopware-system) und irgendwelche sonstigen informationen?

Gerne auch per email!


baseline | 25.02.2015 12:53

Hallo, ich bin ganz neu zu diesem Gebiet deshalb entschuldigt mich wenn die Frage blöd klingt: es gibt ja viele Onlineshop Softwares/Anbieter wo man in ein paar Schritten ein Onlineshop erstellen kann und diese bieten auch online Zahlungsmöglichkeiten an. Muss man sich trotzdem bei den einzelnen Zahlungsprovidern anmelden damit die Zahlung durchgeführt wird? Wäre sehr dankbar wenn ihr mich da etwas informieren könntet. Danke


Baseline Toner | 25.01.2016 06:14

Wir überlegen momentan die Lastschrift - wenn auch beliebt - in unserem Tonershop abzuschaffen. Diese Zahlungsmethode ist nicht nur bei Kunden, sondern vermehrt bei Betrügern sehr beliebt. In letzter Zeit häufen sich Bestellungen bei denen mit geklauten Kontodaten, oder auch falschen Bestellungen gemacht werden. Hier hat dann auch die Bürgelabfrage nicht helfen können. Auf den Chargebackkosten bleiben wir als Händler sitzen. In einem Fall hat jemand 9 Bestellungen innerhalb eines Tages abgesetzt. Wir haben zwar den Betrugsversuch erkannt und die Ware nicht versendet, aber dieser Vorgang hat dann 200.-


Reinhold | 04.12.2017 05:52

Hallo,

Ich möchte einen Online shop für Werkzeuge anfangen! Kunden wären Industrie- und Handwerksunternehemen. Diese Unternehmen zahlen ungerne im Voraus wie auch per Kreditkarte. Was wären in so einem Fall die besten Zahlungsmöglichkeiten?

Freue mich über Antworten,
Reinhold



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