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Onlineshop optimieren, Geschäftsprozesse optimieren, Automatisierung

Die Optimierung des Onlineshops – ein stetiger Verbesserungsprozess

Wer sich dazu entschließt einen Onlineshop zu betreiben, muss sich bewusst sein, dass sich Techniken und Prozesse sehr schnell verändern. Was heute gut und billig ist, kann morgen schon veraltet und nicht praktikabel sein. Daher ist es wichtig, über technische und kaufmännische Trends im E-Commerce Bescheid zu wissen, um den eigenen Webshop an die eigenen und zeitgemäßen Erfordernisse anzupassen. Onlineshops werden daher langfristig nur dann erfolgreich sein, wenn sie einem stetigem Optimierungsprozess unterworfen werden.


Grundlagen der Shop-Optimierung

Es gibt viele Wege einen Onlineshop zu optimieren und genauso viele Gründe, die eine Optimierung rechtfertigen. Meistens werden Shopstrukturen angepasst, um mehr Besucher und Kunden zu erhalten, um Prozesse zu automatisieren und somit Zeit einzusparen oder auch um technische Bedingungen zu verbessern (z.B. Sicherheitsrisiken, Shopsystem).


Gründe für die Shop-Optimierung

Den Webshop zu optimieren ist für die langfristige Strategie ein wichtiger Baustein und Erfolgsfaktor. Neben der Steigerung von Umsatz sind jedoch auch die Reduzierung des Arbeitsaufwands und damit Kostenreduzierung wesentliche Hauptgründe. In vielen Internetquellen wird meist nur auf die Optimierung durch Marketingmaßnahmen eingegangen. Das zur Shop-Optimierung aber noch viele andere Faktoren gehören, soll die folgende Grafik verdeutlichen:



All diese Prozesse sollten von Zeit zu Zeit auf ihre Praktikabilität überwacht werden. Dies gilt vor allem dann, wenn
  • ein Onlineshop schnell wächst (z.B. Versandprozesse, Automatisierung),
  • neue Konkurrenten in den gleichen Markt eintreten (Preis- und Produktbeobachtung),
  • neue Kunden strategisch gewonnen werden sollen (z.B. über Marketing wie SEO, Print)
  • neue Trends lokalisiert werden (z. B. Tablets, Mobile Shops, neue Zahlungsarten)
  • die technische Struktur über einen längeren Zeitraum nicht verändert wurde (z.B. Sicherheit, Shopperformance) oder
  • typische Prozesse (z.B. Versand, Rechnungsstellung) zu lange dauern und damit unwirtschaftlich sind
.

Automatisierung von Geschäftsprozessen

Viele Onlineshopbetreiber starten zunächst in einem abgespeckten Modus, um zunächst zu prüfen, ob die Geschäftsidee sowie die Umsetzung überhaupt Potenzial hat. In der Regel wird ein leicht zu bedienendes Shopsystem mit nur wenigen Automatisierungsmodulen genutzt, was bedeutet, dass viele Prozesse wie Rechnungserstellung, Buchhaltung, Versandabwicklung oder Kundenanfragen meist noch manuell vonstatten gehen.


Insofern der Kundenaufwand nicht hoch ist, lässt sich mit solch einer Ausstattung auch weiterhin arbeiten. Obacht sollte man jedoch auf die Kunden- und Verkaufsentwicklung legen. Steigt die Kundenzahl kontinuierlich, wird es in den meisten Fällen Zeit sich über Prozessoptimierung Gedanken zu machen. Es ist sicherlich logisch, dass das Ausstellen von mehr als 100 Rechnungen im Monat sowie deren Buchung einen großen Zeitaufwand mit sich bringt. Die Zeit, die hier aufgebracht werden muss, fehlt an anderer Stelle, um letztendlich weiter zu wachsen.


Steigt der zeitliche Aufwand, sollten sämtliche Geschäftsprozesse genau unter die Lupe genommen werden und nach möglichen Automatisierungen gesucht werden. Beispielsweise kann die Auswahl eines geeigneten Buchhaltungsprogramms dafür sorgen, den Zeitaufwand bei Rechnungsstellung, Rechnungsbuchung und Umsatzsteuererklärung zu reduzieren. Ebenso kann ein hoher Produktdurchlauf, also hohe Mengen beim Wareneinkauf und Warenverkauf, zu hohen zeitlichen Aufwänden und zu vermeidbaren Fehlern führen. Die Auswahl eines Warenwirtschaftsystems hilft dann dabei, sämtliche Warenprozesse im Überblick zu behalten und schnell darauf zu reagieren, wenn der Lagerbestand bestimmter Produkte sich dem Ende neigt.


Optimierung des Shopsystems

Das Shopsystem ist die wichtigste Verbindung zwischen dem Kunden und der eigentlichen Unternehmung. Der Kunde kann sich über Produkte, Preise und Unternehmen informieren während der Shopbetreiber, Produkte und Preise verwalten, Bestellungen bearbeiten und Änderungen am Shop vornehmen kann.


Für viele Onlinehändler ist ein Shopsystem ein mächtiges Werkzeug, das man nur sehr selten verändern oder gar wechseln möchte. Dennoch kann es vorkommen, dass eine Unternehmung so stark wächst, dass bestimmte Shopsysteme schlichtweg überfordert oder gar zu unflexibel sind. Auch kann es sein, dass die installierte Shopsoftware nicht mehr zeitgemäß ist und notwendige Änderungen nur durch teure Programmierarbeit zu bewältigen ist. Bei solchen Faktoren sollte auch immer an ein Wechsel des Shopsystems gedacht werden. Zugegeben: Eine radikale Optimierung.


Ansonsten lassen sich auch bestehende Shopsysteme optimieren. Eine häufige Optimierung ist das Update der Shopsoftware auf eine neuere Version. Dieses sollte meist aus Sicherheitsgründen und aus Gründen der Fehlerfreiheit immer durchgeführt werden. Weitere Optimierungen können die Entwicklung bestimmter Module umfassen. Beispielsweise wünschen einige Onlinehändler bestimmte Filter, um die Nutzbarkeit des Shops für den Kunden zu verbessern. Sind diese Verbesserungen nicht Bestandteil des Shopsystems, müssen Module gekauft oder sogar entwickelt werden.


Optimierung der technischen Umgebung

Jeder Onlineshop läuft in der Regel auf einem Webhosting-Paket oder auf einem gemieteten Webserver. In aller Regel beschaffen sich Gründer zunächst günstige Webhosting-Pakete, was für den Anfang auch legitim ist. Sollte der Traffic auf der Seite jedoch zunehmen und ein solch kritisches Niveau erreichen, dass die Ladezeiten und Bedienbarkeit der Seite stark eingeschränkt sind, muss die Servertechnik auf die neuen Bedürfnisse angepasst werden. Eine Optimierung der Servertechnik, ein Upgrade des Webhostingpakets oder ein Wechsel des Webhosters kommt auch dann in Betracht, wenn bestimmte Shopsysteme genutzt werden sollen. Beispielsweise benötigt ein Onlineshop der auf Magento aufgebaut ist, bedeutend mehr Rechenpower als ein Prestashop-System. Andere Shopsysteme hingegen benötigen bestimmte Datenbankkonfigurationen (z.B. create view) oder einen höheren Cache-Speicher damit sie ordnungsgemäß funktionieren.


Optimierung der Marketing-Aktivitäten

Um langfristig erfolgreich zu sein, muss das Marketing des Unternehmens clever gelöst sein. Die Marketingaktivitäten sollten daher immer genau beobachtet, auf ihren Erfolg ausgewertet und schließlich optimiert werden. Beispielsweise kann für ein Unternehmen Social Media eine geeignete Marketingform sein, wohingegen ein anderes Unternehmen zwar viel Geld investiert, aber keinen Mehrwert generieren kann. Auch kann z.B. eine Gutschein-Aktion zwar viele Neukunden generieren. Es bringt dem Onlinehändler jedoch nichts, wenn diese Kunden kaum Umsatz generieren und später nie wieder etwas kaufen.


Die Optimierung im Marketing betrifft vor allem die folgenden Bereiche:

  • Analyse der Marketing-Aktivitäten (z.B. Webtracking, Warenkorbabbrüche, Kennzahlen)
  • Budgetkontrolle der Marketing-Aktivitäten
  • Anpassen und Neuausrichten der Marketingmaßnahmen und -formen


Für Shopbetreiber sind neben den klassischen Marketingformen die Bereiche Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenmarketing (SEM) von großer Bedeutung. Beide Formen des Onlinemarketing sollten darauf abzielen, langfristig Besucher auf den eigenen Onlineshop zu leiten. Da hier häufig eine mittlere bis hohe Konkurrenzdichte zu erwarten ist und auch die Konkurrenz in den Suchmaschinen gefunden werden möchte, müssen sowohl SEO als auch SEA (insofern es verwendet wird) kontinuierlich optimiert werden.


Es macht jedoch grundsätzlich auch Sinn, auf alternative Verkaufskanäle zu setzen. Häufig wird der Hauptfokus nur auf SEO und SEA gesetzt, während andere Absatzwege komplett vernachlässigt werden. Das liegt u.a. daran, dass viele Shopbetreiber denken, dass es sich bei diesen beiden um die einfachsten und gleichzeitig wichtigsten Kanäle handelt. Dies ist aber häufig zu kurzsichtig gedacht, da auch Preisvergleichsportale, andere Marktplätze oder auch Offline viele gute Chancen bietet.

Zahlungsarten

Die Wahl der Zahlungsarten entscheidet maßgeblich das Kaufverhalten eines Kunden. Mehrere Studien konnten in Erfahrung bringen, dass z.B. die Anzahl der Warenkorbabbrüche sinkt, je mehr Zahlungsarten im Onlineshop angeboten werden. Onlinehändler sollten diesen Punkt daher nicht vernachlässigen. Viele Onlineshops nutzen beispielsweise nur drei oder vier Zahlungsarten. Kunden, die es jedoch gewohnt sind per Kreditkarte zu bezahlen, werden dies meist auch weiterhin tun wollen. Auch wenn die Implementierung neuer Zahlungsarten ein häufig ungeliebter Bereich ist, lohnt es sich diesen auf Anpassungen zu überprüfen. Das gleiche gilt für Zahlungsarten, die zwar angeboten werden, aber nicht wirklich genutzt werden. Insofern diese Geld oder erhöhten Aufwand nach sich ziehen, sollte geprüft werden, ob eine Deaktivierung sinnvoll ist.



Ecommerce-Studie onlineshop-basics 2013: eingesetzte Zahlungsarten deutscher Onlineshop-Betreiber (n=1030)

Optimierung von Layout und Design im Onlineshop

Auch das Layout sowie das Design entscheiden darüber, ob Kunden ein Produkt kaufen. Über die Psyche wird einem Kunden signalisiert, ob ein Webshop vertrauensvoll und professionell wirkt. Der Auftritt des Onlineshops zählt daher mit zu den wichtigsten Faktoren im Onlinehandel. Es ist daher zu empfehlen, das Layout und das Design stets so anzupassen, dass Besucher sich eingeladen fühlen, weitere Produkt- oder Informationsseiten zu besuchen. Ebenso können gelegentliche Änderungen des Designs sogar direkt eine erhöhte Kaufbereitschaft auslösen (das Gegenteil gilt hier selbstverständlich auch).


Eine Möglichkeit verschiedene Varianten auszuprobieren und auf ihren Erfolg zu testen bieten so genannte A/B-Tests. Unter einem A/B-Test versteht man den Prozess mit mehreren Varianten einer Maßnahme (in dem Fall Website) zu experimentieren und herauszufinden bzw. zu messen, welche Variante am erfolgreichsten ist. Ein einfaches Beispiel wäre der Test, ob eine weiße Hintergrundfarbe eher konvertiert, als eine schwarze Hintergrundfarbe.


Zusammenfassung

Im E-Commerce gibt es sicherlich noch viele andere Optimierungsmöglichkeiten, die sich je nach Branche und Zielgruppe stark voneinander unterscheiden kann. Hierzu zählen beispielsweise Optimierung der Produktpalette, Optimierung von Produktbeschreibungen oder die Optimierung des Kommunikationsflusses. Grundsätzlich gilt es jedoch als Betreiber eines Onlineshops, die eigenen Prozesse immer im Auge zu behalten und vorauszudenken, wo spätere Probleme auftreten könnten. Eine ständige Analyse der Geschäftsprozesse hilft, Optimierungspotenziale zu erkennen und den Geschäftserfolg langfristig zu sichern.



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